Pressebericht Hegeschau 2016/17 des Rotwildgebietes Odenwald in Eberbach

Anlässlich der alljährlich in der Stadthalle von Eberbach stattfindenden Hegeschau legten am Samstag, den 04.03.2017 die Rotwildjäger im Odenwald Rechenschaft ab. Mit Vorlage der männlichen Trophäen sowie dem körperlichen Nachweis beim Kahlwild im laufenden Jagdjahr wurde der behördlich angeordnete Nachweis über die Erlegung erbracht. Die Auswertung der Daten spiegelt die Bestandsstruktur des Rotwildes im 46.000 ha großen, 3 Länder (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen) übergreifenden Rotwildgebiet Odenwald wieder und lässt wertvolle Rückschlüsse auf seine Qualität und seine Höhe zu.

In diesem Jahr wurden 830 Stück Rotwild für die Bejagung freigeben. Dies entsprach einer Steigerung von 34 Stück oder 4,3% gegenüber dem Jagdjahr 2015/16. Erlegt wurden 681 Stück (691 Stück in 2015/16), was einer Abschusserfüllung von 82% entspricht. Im Vorjahr lag die Erfüllungsquote bei 86,3%. Beim Kahlwild (weibliches Wild und männliche Kälber) lag die Erfüllungsquote bei 83,9% (89,7% im Vorjahr) und bei den Hirschen bei 76,1% (78,5% in 2015/16). Bezogen auf die drei Bundesländer lag die Erfüllung in Hessen bei 81,5%, in Baden-Württemberg bei 82,7 in Bayern bei 83%. Mit dem silbernen Bruch für den stärksten Hirsch vom 12. Kopf und älter, wurde ein ungerader 22 Ender aus dem Revier Eberbach Gretengrund mit 194,46 Internationalen Punkten ausgezeichnet. Stärkster Hirsch der Hegeschau (Goldmedaille) war ein 14 Ender vom 10. Kopf mit 197,89 Internationalen Punkten aus dem Revier Brombach Gemeinde. Mit einem ungeraden 6 er vom 14. Kopf und älter aus dem Revier Wald-Michelbach I sowie einem 8 er vom 12. Kopf aus dem Revier Eberbach Itterberg präsentierten sich zwei für den Odenwald sehr ungewöhnliche Trophäen auf die Hegeschau. Auch außerhalb des Rotwildgebietes wurde in Mudau-Langenelz mit einem ungeraden Eissprossenzehner vom 9. Kopf ein besonderer Hirsch erlegt. Er ist ein weiterer Beleg dafür, dass sich die Grenzen des Rotwildgebietes verschieben.

Auf der am Vorabend abgehaltenen Jahreshauptversammlung wurde für das neue Jagdjahr 2017/2018 die Beibehaltung des Abschuss-Solls von 2016/2017 von den Mitgliedern beschlossen. Dieses Ergebnis war mit dem Appell des Vorstandes der Hegegemeinschaft verbunden, die Abschusszahlen unter Ausschöpfung der rechtlichen und jagdlichen Möglichkeiten zu erreichen. Dabei ist insbesondere auf die Erfüllung des Abschuss-Solls bei den Alttieren zu achten. Der aktuelle Bestandsanstieg des Rotwildes in Teilen des Odenwalds ist nur durch eine gezielte Bejagung der Zuwachsträger aufzuhalten. Dies ist unbedingt erforderlich, da die Schälschadenssituation nicht hinnehmbar ist und eine zunehmende Belastung darstellt.

In einem Gespräch zwischen den Oberen Jagdbehörden in Hessen und Baden-Württemberg sowie unter Mitwirkung der Hegegemeinschaft konnte die länderübergreifende Regelung im Odenwald hinsichtlich der Jagdzeit auf Schmaltiere und Schmalspießer vom 1.5. bis 31.5. eines Jahres harmonisiert werden. Hinsichtlich der Rotwildfütterung wurde dahingehend Einigkeit erzielt, dass in beiden Ländern die Fütterung mit Heu und Grassilage ab dem 1.1. bis 30.4. eines Jahres erfolgen darf. In Baden-Württemberg ist allerdings die schriftliche Teilnahme der Reviere an einem Fütterungskonzept erforderlich. Dieses Konzept wurde zwischenzeitlich erstellt und genehmigt.

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