Pressemitteilung Trophäenschau 2021

Pressebericht Hegeschau 2020/21 des Rotwildgebietes Odenwald in Eberbach

Die für den 27.03.2021 geplante alljährliche Hegeschau in der Stadthalle von Eberbach wurde vom Vorstand der Vereinigung der Rotwildjäger im Odenwald e.V., bedingt durch die aktuelle Lage in der Corona-Pandemie abgesagt. Ungeachtet dieser Absage wurde die Vorlage der männlichen Trophäen und deren Begutachtung dezentral organisiert und durchgeführt. Insgesamt wurden 158 Trophäen erfasst und bewertet. Mit dieser Vorlage wurde der behördlich angeordnete Nachweis über die Erlegung erbracht. Die Auswertung der Daten spiegelt die Bestandsstruktur des Rotwildes im 46.000 ha großen, 3 Länder (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen) übergreifenden Rotwildgebiet Odenwald wider und lässt wertvolle Rückschlüsse auf seine Qualität und seine Höhe zu.

In diesem Jahr wurden 884 Stück Rotwild für die Bejagung freigeben. Dies entsprach dem Abschuss-Soll im Jagdjahr 2019/20. Erlegt wurden 672 Stück (715 Stück in 2019/20), was einer Abschusserfüllung von 75,8 % entspricht. Im Vorjahr lag die Erfüllungsquote bei 86,1%. Beim Kahlwild (weibliches Wild und männliche Kälber) lag die Erfüllungsquote bei mageren 78,7% (86,1% im Vorjahr) und bei den Hirschen bei unterdurchschnittlichen 67,8% (74,9% in 2019/20). Bezogen auf die drei Bundesländer lag die Erfüllung in Hessen bei 74,5% (75,8%), in Baden-Württemberg bei 81,7% (94,0%) in Bayern bei 68,3% (90,8%). Mit dem silbernen Bruch für den stärksten Hirsch vom 12. Kopf und älter, wurde ein 14 Ender aus dem Revier Fürstlich Leiningen Waldleiningen mit 202,25 Internationalen Punkten ausgezeichnet. Die Goldmedaille erhielt ein 16 Ender vom 10. Kopf mit 200,06 Internationalen Punkten aus dem Revier Waldmichelbach. Die Silbermedaille ging an das Revier Eberbach-Itterberg, dort wurde ein ungerader 14 Ender vom 10. Kopf mit 185,23 IP erlegt.

Insgesamt war die Anzahl der Hirsche vom 10. Kopf und älter mit 7 Stück höher als im Vorjahr, wo es nur 6 Hirsche waren. Auch außerhalb des Rotwildgebietes wurde in diesem Jahr deutlich mehr Rotwild in Hessen und Baden-Württemberg erlegt. Ein weiterer Beleg dafür, dass sich die Grenzen des Rotwildgebietes verschieben.

Das Jagdjahr 2020/21 war geprägt durch die große Trockenheit im Frühjahr und im Sommer. Hier waren die Jäger gefordert dafür zu sorgen, dass die Suhlen (Wasserstellen) immer mit Wasser gefüllt waren. Die starke Eichelmast sowie die Rahmenbedingungen durch die Corona-Verordnungen erschwerten die Bejagung im Herbst und Winter. Vielerorts wurden die alljährlichen Bewegungsjagden abgesagt.

Für das Jagdjahr 2021/22 beschloss der Vorstand die Gesamtzahl der Abschussfreigabe mit ca. 850 Stück im Rotwildgebiet beizubehalten. Auch die im Jagdjahr 2020/21 vorgegebenen Rahmenbedingungen sollen ein weiteres Jahr gelten. Danach wird die Freigabe von mehrjährigen Hirschen an das Abschuss-Ist des Vorjahres gekoppelt. In diesem Zusammenhang appelliert der Vorstand der Hegegemeinschaft an die Jägerschaft, die Abschusszahlen bei den Alttieren und Schmaltieren unter Ausschöpfung der rechtlichen und jagdlichen Möglichkeiten zu erreichen. Die Schadenssituation durch Rotwild hat sich in 2020 leider nicht verbessert und es besteht in einigen Regionen nach wie vor dringender Handlungsbedarf seitens der Jägerschaft. Der Bestandsanstieg des Rotwildes im Odenwald ist nur durch eine gezielte Bejagung der Zuwachsträger aufzuhalten. Hier müssen die Jäger ihren Beitrag zum begonnenen Waldumbau leisten. Aber auch die Verpächter sind gefordert, im Dialog mit dem Pächter die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bejagung zu schaffen.

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