Einleitung zum Lebensraumkonzept

Das Rotwild ist im Odenwald eine seit Jahrhunderten einheimische Wildart. Hierbei hat es alle Jagd- und Gesellschaftsformen von der mittelalterlichen Feudaljagd über den Nationalsozialismus bis zur heutigen Demokratie überlebt.

In der heutigen Zeit wird durch Zersiedelung und Durchschneidung der Landschaft der Lebensraum mehr und mehr eingeengt. Ebenso erfolgt eine Einschränkung des Lebensraums durch Erholungssuchende und Freizeitaktivitäten der Bevölkerung. Hierdurch wird das Rotwild immer mehr in die geeigneten Waldbestände zurückgedrängt und verursacht hier Verbiss- und Fraßschäden.

Das Lebensraumkonzept soll dazu dienen, die Belange des Rotwildes und aller Landnutzer zu koordinieren und einen angepassten Wildbestand gemäß § 1 Bundesjagdgesetz zu ermöglichen. Alle Landnutzer bedeutet in der heutigen Zeit sowohl die traditionelle Land- und Forstwirtschaft, die Erholungssuchenden, Wanderer und Freizeitsportler bis hin zu den modernen alternativen Energieerzeugern und „last but not least“ eben die Bedürfnisse des Rotwildes, vertreten durch die Rotwildjäger im Odenwald.

Hierzu sollen speziell für den Odenwald möglichst aus allen Bereichen die aktuellen und zukünftigen relevanten Parameter zusammengetragen werden. Übergeordnetes Ziel soll sein, unter Berücksichtigung der realen Rahmenbedingungen und der neuesten wildbiologischen Erkenntnisse einen Lebensraum für das Rotwild zu konzipieren, der es ermöglicht, dass das Rotwild auch in Zukunft noch im Odenwald nach seinen biologischen Bedürfnissen leben kann. Der Weg zu einem rotwildgerechten Lebensraum (wie in den Thesen des CIC postuliert) kann nur in konstruktiver Zusammenarbeit aller beteiligten Interessengruppen erreicht werden.

Der Vorstand der Rotwildjägervereinigung wünscht allen Idealisten und Mitwirkenden des Lebensraumkonzepts allzeit positive Schaffenskraft und dem Projekt LRK Odenwald ein gutes Gelingen.