Die Georg-August-Universität Göttingen befasst sich derzeit mit dem Projekt „Auswirkungen der Landschaftszerschneidung auf Rothirsch und Wildkatze: Eine deutschlandweite landschaftsgenetische Studie“.
Es geht darum zu erforschen, wie gut Populationen der beiden Fokusarten Rotwild und Wildkatze innerhalb ihres jeweiligen Verbreitungsgebietes in Deutschland vernetzt sind und inwieweit sich die Fragmentierung der Landschaft durch Verkehrsinfrastrukturen auf die Wanderbewegungen und somit auf den Genfluss zwischen Teilpopulationen beider Arten auswirkt.
Die genetischen Informationen aus Wildkatzenproben liegen der Universität Göttingen bereits vor, beim Rotwild soll die genetische Information aus etwa 30 Gebieten in ganz Deutschland analysiert werden. Hierzu wurde auch das Rotwildgebiet Odenwald als Probengebiet mit möglicher „Trittsteinfunktion“ in die Studie aufgenommen.
Zur Analyse wurden Muskelgewebeproben von etwa 35 Kälbern benötigt.
Die Probenentnahme verlief sehr gut, sodass innerhalb von gut zwei Monaten insgesamt 40 Proben aus dem Odenwald gesammelt werden konnten.
Pro Kalb wurden nur einige Gramm Muskelfleisch benötigt, somit hatte das Projekt keinen Einfluss auf die Wildvermarktung.
Für das Gesamtprojekt wurden deutschlandweit ca. 900 Gewebeproben gesammelt. Daher wird die Gewebeaufarbeitung und Generierung der Daten noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Im Frühjahr 2017 werden erste Ergebnisse der Analyse erwartet.
Die Vereinigung der Rotwildjäger im Odenwald möchte sich auf diesem Weg bei allen beteiligten Jagdausübungsberechtigten und der Jägerschaft für die Bereitschaft zur Mithilfe bei diesem Projekt bedanken.